StadtLandKind. | Ausgabe 1/2022

29 Familienfreizeit Mit den Augen der Kleinsten: Eine Ameisenstraße im Garten beobachten? Ein Apfelstück mit allen Sinnen genießen? Die Hände im Sand vergraben und einfach nur fühlen? Kleinkinder schenken Dingen ihre ganze Aufmerksamkeit. Machen wir doch einfach mit! Belohnt werden wir mit unzähligen kleinen Wundern. Rituale: Sie können Trennungsschmerz erträglich machen, den Schlaf willkommen heißen oder Kraft für die Mathearbeit geben. Rituale sind magisch. Wunderbar stärkend kann es zum Beispiel sein, wenn jedes Familienmitglied morgens aus einem Säckchen mit positiven Glaubenssätzen einige davon zieht. Mit „Ich bin wertvoll“ oder „Mir passieren viele tolle Dinge“ startet es sich doch gleich viel besser in den Tag. Dankbarkeitswand: Der Begriff der Dankbarkeit ist sehr abstrakt – besonders für Kinder. Greifbarer wird er, wenn wir als Familie eine Dankbarkeitswand gestalten, auf der alles festgehalten wird, für das wir dankbar sind. Das können Fotos von der besten Freundin sein, eine Eintrittskarte vom letzten Familienausflug oder der Tannenzapfen aus dem Urlaub. Diese Wand darf immer weiterwachsen und so ein Ort zum Innehalten und Krafttanken werden. Jomo oder Joy of missing out: Nichtstun ist ein Geschenk. Natürlich brennen wir aktuell darauf, mehr zu unternehmen und zu erleben. Aber viel zu schnell fangen wir an zu jagen und wollen neben der Ausstellung am Wochenende auch noch drei befreundete Familien besuchen. Von der Paarzeit ganz zu schweigen. Wie wäre es stattdessen, bewusst einen Tag der Woche nicht zu planen? Sondern in ihn hineinzuleben und uns auf die Abenteuer einzulassen, die er bringt. Sei es die spontane Kissenschlacht noch vor dem Frühstück oder der Heimkinonachmittag im Schlafanzug, weil es Bindfäden regnet. Meditation: Unbedingt! In kindgerechter Sprache, mit Geschichten oder Atemübungen, die zum Beispiel hervorragend beim Einschlafen helfen. Oder dabei, die Anspannung für einen Moment loszulassen. Fündig werden Familien in der kostenlosen Basisversion der Meditations-App 7mind (www.7mind.de). Podcasts: Auch ein Podcast kann Achtsamkeit fördern. Besonders dann, wenn er sich so großen Themen wie Selbstwert, Mitgefühl und Liebe widmet. Mira aus dem fliegenden Haus, kostenlos unter anderem auf Spotify, ist ein gutes Beispiel. Auch Eltern lernen hier noch eine Menge dazu. Zuhören: Klingt banal? Ist es nicht. Es bedeutet, dem Gegenüber alle Aufmerksamkeit zu schenken. Die Gefühle anzuerkennen (ja, es kann ein Weltuntergang sein, wenn die Medienzeit beendet ist). Keine Ratschläge oder gutgemeinte Aufmunterungsfloskeln zu verteilen. Und nicht mit der eigenen Geschichte das Erzählte zu übertrumpfen. Wer das schafft, macht ein unvergleichliches Geschenk. Tipps: bas // Foto: Adobe Stock Rituale für die ganze Familie In einer Familie sorgt Achtsamkeit dafür, die eigenen Bedürfnisse und die der anderen Familienmitglieder klarer wahrzunehmen. Sie stärkt das Verbundenheitsgefühl, lenkt den Blick auf das Positive und gibt gleichzeitig allen Gefühlen Raum. Klingt toll? Ist es auch. Das Beste: Achtsamkeit lässt sich mit kleinen Gewohnheiten ganz einfach in den Alltag integrieren.

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