StadtLandKind. | Ausgabe 2/2022

Hilfe gesucht für zu Hause? Verlässliche Helfer finden Sie hier. www.ihr-regionales.de Familienleben 8 zuhause begann genau nach dem ersten Lockdown im Frühling 2020. Ich war also schon gut auf alles eingestimmt. Und dann begann deine Zeit allein unter Müttern … Wir haben in den ersten Monaten eigentlich nicht viele andere Eltern getroffen. Klar waren wir ab und zu auf dem Spielplatz, aber da Jakob ein sehr aktives und waches Kind ist und viel Bewegung und Input braucht und ich gern draußen unterwegs bin, haben wir das Wandern für uns entdeckt. Wir gehen eigentlich seit einem Jahr ein bis zwei Mal täglich in den Wald und wandern locker 90 Minuten. Jakob hat sein Laufrad dabei und ist happy. Wir unterhalten uns die ganze Zeit, das kann man mit ihm inzwischen richtig gut, er erzählt den ganzen Tag die witzigsten Geschichten und stellt ununterbrochen Fragen. Hattet ihr denn andere Fixpunkte in der Woche? Pekip oder Schwimmen? Wir waren ab und zu beim Kinderturnen, bis zum zweiten Lockdown. Und seit kurzem sind wir in der Musikschule. Das macht uns beiden großen Spaß. Da wird Gitarre gespielt und gesungen und getanzt. Hier bin ich tatsächlich die einzige Bass-Stimme … Andere Aktivitäten haben wir eigentlich nicht. Abgesehen davon, dass Jakob zwei Vormittage in der Woche bei seinen Großeltern ist. Das entlastet mich sehr, dann kann ich alles im Haushalt erledigen, was liegengeblieben ist. Euer Jahr ist fast vorbei, hast du erzählt. Jakob kommt in den Kindergarten. Ja, die Eingewöhnung übernehme ich noch. Dann starte ich beruflich wieder durch. Eigentlich wollte ich die Pause auch nutzen, um mir Gedanken zu machen, Pläne, wie es beruflich weitergeht, ob ich mich verändern will. Aber das hat nicht richtig geklappt. Zuhause mit einem Kleinkind, das ist ein echter Fulltime-Job! Und wenn du jetzt auf das Jahr zurückschaust: Wie war es? Und: Würdest du es nochmal genauso machen? Es war tatsächlich sehr anstrengend. Supertoll natürlich, aber auch anstrengend. Vielleicht weil Jakob so ein waches, aktives Kind ist und ein sehr schlechter Schläfer. Wenn er morgens aufwacht, dann reißt er die Augen auf und los geht’s. Er ist einfach heiß aufs Leben! Ob ich es nochmal genauso machen würde … kann ich nicht klar beantworten. Es war eine anstrengende Zeit, auch weil wir in dem Jahr noch umgebaut haben und umgezogen sind. Ich hatte mich so entschieden, weil es in der Situation das Beste für unsere Familie war. Und ich würde mir wünschen, dass es einfach normaler wird, dass auch Väter zuhause bleiben und sich kümmern. Du würdest also gern andere Väter für eine längere Elternzeit motivieren? Nicht nur Väter. Sondern beide Elternteile. Egal ob Vater oder Mutter: Versucht so viel Zeit wie ihr nur könnt mit euren Kindern zusammen zu sein. bw // Fotos: sho In den ersten 14 Monaten nach der Geburt haben Eltern Anspruch auf mindestens 65 bis maximal 100 Prozent ihres bisherigen Einkommens als Elterngeld. Durch das Elterngeld Plus ergeben sich mehr Möglichkeiten, die Betreuungszeiten für Vater und Mutter flexibel aufzuteilen. So können beide Elternteile beispielsweise direkt ab Geburt in Teilzeit arbeiten und gleichzeitig den Einkommenswegfall durch das Elterngeld Plus aufstocken. Der sogenannte Partnerschaftsbonus besagt: eine Verlängerung der Elternzeit von vier Monaten, in denen beide Eltern weiter Bezüge erhalten, wenn sie sich auf eine parallel stattfindende Teilzeitarbeit einigen. Mehr unter: bmfsfj.de/elterngeld Das „Elterngeld Plus „

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