StadtLandKind. | Ausgabe 4/2022

Familienleben 15 Erste Hilfe In Weinheim und Umgebung gibt es verschiedene Beratungsstellen, die kostenlose Sprechstunden anbieten: pilgerhaus.de/junge-menschen-familien/beratung/psychologische-familien-und-erziehungsberatung/ caritas-rhein-neckar.de/erziehungsberatung/ dw-rn.de/angebote/familie-und-schwangerschaft/ehe-familien-und-lebensberatung/ Die seelische Verfassung ist essenziell für einen guten Trennungsprozess: caritas-rhein-neckar.de/ trennungs-und-scheidungsgruppe/ Bei diesem Konzept geht es darum, sich emotional ganz bewusst vom ehemaligen Partner zu lösen und so eine Basis für die weitere Beziehung zu bilden: uncoupling.eu/ oder annette-oschmann.de/conscious-uncoupling/ Angebote mit Fokus auf Kinder: kinder-im-blick.de/ Bericht auf StadtLandKind: stadtlandkind.info/ich-will-dass-es-ihmschlecht-geht-ich-will-dass-es-ihrgut-geht/ dw-rn.de/angebote/familie-und-schwangerschaft/ gruppe-fuer-kinder-und-jugendliche-deren-eltern-sich-getrennt-haben-in-weinheim/ Eigenes Netzwerk aktivieren Notfallkontakte definieren, die zu jeder Tages- und Nachtzeit angesprochen werden dürfen, Erfahrungsberichte einsammeln. Kommunikation mit dem Partner möglichst schriftlich und auf Sachebene beschränken. da sein wird.“ Doch es kommt anders. Bereits nach drei Monaten konfrontiert Pias Mann die gemeinsamen Kinder mit der neuen Frau in seinem Leben – und ihren drei Kindern. Eine Mediation scheitert, die Unterhaltsberechnung zieht sich hin, es gibt Streit wegen nicht eingehaltener Absprachen, Beschimpfungen auf beiden Seiten und vor allem wird deutlich, dass beide Elternteile weit davon entfernt sind, sachlich miteinander umgehen zu können. Zu tief sind die Verletzungen, zu emotional die beiden Charaktere. Was Pia in dieser Zeit geholfen hat? Ein Netzwerk aus Freunden und Leidensgenossinnen. Besonders der Kontakt zu einer Studienfreundin, die mit „unfassbarer Energie“ fast ununterbrochen an ihrer Seite war, habe sie „über Wasser“ gehalten. Und: „Es war Wahnsinn, wie viele Frauen mir erzählt haben, dass es ihnen genauso ergangen ist“, sagt Pia. „Alle haben irgendwie die Kurve bekommen. Das hat mir Mut gemacht.“ Auch einige Coachingstunden nimmt Pia in Anspruch, aktuell besucht sie außerdem den Kurs „Kinder im Blick“. Diesen absolvieren beide Partner in unterschiedlichen Gruppen, Pias Mann startet später im Jahr. Die Kinder sind Pias größte Sorge. „Vordergründig stecken sie alles ganz gut weg“, erzählt Pia. Trotzdem sei sie sich sicher, dass die heftigen Wutausbrüche der mittleren Tochter und häufige Bauchschmerzen bei der Großen ein klares Zeichen für eine Überforderung mit der Situation sind. Im letzten Urlaub mit einer befreundeten Familie gab es abends Einschlafprobleme, weil im direkten Vergleich überdeutlich wurde, was gerade fehlt: Papa. „Das Familienleben, das sie kennen, existiert nicht mehr. Und genau wie ich müssen sich die Kinder erst in dieser neuen Konstellation zurechtfinden“, glaubt die Dreifach-Mama. Es zeigt sich, dass Pias Mann gedanklich schon viel weiter ist. „Er hat sich auf diesen Schritt länger vorbereitet und erwartet, dass alle seine Entscheidung akzeptieren und mittragen“, berichtet Pia. „Bis heute ist das sehr viel verlangt und für mich manchmal schlicht unmöglich. Ich führe ein Leben, das ich eigentlich gar nicht führen wollte.“ Zusätzlich belastet Pia die Konkurrenzsituation. Während sie im Alltag nach wie vor den Großteil der Sorgearbeit übernimmt, Wäsche macht und Geburtstage organisiert, nutzt der Vater der Kinder seine Wochenenden für Ausflüge und hat neue Haustiere angeschafft. „Was früher unmöglich war, geht nun mit der neuen Familie“, berichtet Pia. „Das tut auch nach mehreren Monaten immer noch sehr weh.“ Wie geht es weiter? Eine Wende tritt ein, als sich Pia und ihr Mann dazu entscheiden, zwei Anwältinnen zu beauftragen. Pia: „Natürlich ist das deutlich

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