StadtLandKind. | Ausgabe 4/2022

Familie am Limit? Bedürfnisse aus dem Blick? Plagt dich ein Konflikt? • Familienberatung • Konfliktberatung • Mediation • Individuelles Coaching Mein Angebot als Balance-Aktivistin: www.christianeyavuz.de Konflikte? Keine Panik! Ein Kurs für Eltern (förderfähig) Start 22. 09., 6 Termine in Mannheim (begrenzte Teilnehmerzahl) Familienleben 9 Liebe Anna, wir freuen uns sehr über das Interview mit dir. Unser Thema soll Endometriose, Kinderwunsch und Fehlgeburt sein. Drei heftige Themen. Danke, dass du trotzdem dabei bist. Und inzwischen bist du ja nicht nur Model und Influencerin, sondern auch Endometriose-Botschafterin … wie hat sich das entwickelt? Mit Instagram hat es sich entwickelt, als ich eher mit dem Modeln aufgehört habe. Eben aufgrund der Endometriose - ich habe das alles so körperlich nicht mehr schaffen können. Dazu habe ich schon immer gerne Fotos gemacht und einfach begonnen, mein Leben zu teilen. Anfangs habe ich selbst die Themen nicht groß angesprochen, jedoch hat es sich immer mehr „falsch angefühlt“, so zu tun, als wäre nichts. Ich wollte aufklären, alles von meinem Leben teilen und habe dann auch damit begonnen. Auf Instagram lässt du deine 57.000 Follower an vielem teilnehmen, auch an sehr privaten Dingen. An deiner Freude über die Schwangerschaft und an der großen Trauer über die zwei Fehlgeburten. Fällt es dir schwer, diese intimen Momente zu teilen? Nein, mir fällt es gar nicht schwer. Ganz im Gegenteil! Mir tut es vielmehr gut, all das nicht verstecken zu müssen. Die Thematik gehört nun mal zu meinem Leben. Es gibt Frauen, die werden nicht sofort schwanger, auch wenn man es immer als Gefühl hat, ist dem einfach nicht so. Ich für meinen Teil kann besser damit umgehen, es offen zu kommunizieren, anstatt es zu verheimlichen. Gemeinsam mit der Ärztin Sarah Plack hast du im April 2022 die Initiative #KiWuFürAlle auf der Plattform Change.org gestartet. Was steckt dahinter? Und was sind eure Forderungen? Wir fordern eine faire Kostenübernahme von Kinderwunschbehandlungen für ALLE! Aktuell sind die Bedingungen mehr als unfair, man ist eingeschränkt im Alter. Zum Beispiel werden die Kosten erst ab einem Alter von 25 übernommen, wenn man davor schon unfruchtbar ist, ist es in diesem Sinne „egal“ oder man muss die Kosten selber tragen. All diese Kosten sind jedoch extrem hoch und nicht jede kann sich diese leisten. Für mich persönlich ist es nicht richtig, denn ein Kinderwunsch ist mehr als nur ein Wunsch, eine tiefe Sehnsucht. Wir Betroffenen wünschen uns kein Auto und dennoch fühlt man sich oft so, wenn es um die Finanzierung dieses Wunsches geht. Es sind viele Dinge, die wir fordern, da würde ich hier einen Roman schreiben! Alle Forderungen findet man direkt bei der Petition. Sarah und ich waren uns hierbei sehr schnell einig, dass bei der Thematik etwas getan werden muss. Endometriose ist eine chronische Krankheit, die (zumindest bis jetzt) als unheilbar gilt. Wie gehst du damit um und was sind die größten Schwierigkeiten? Ich habe für mich selbst versucht einen Weg des Umgangs mit den Schmerzen zu finden, was nicht immer einfach war. 2017 war ich in einer Endometriose-Reha und habe da sehr viel über mich und meinen Körper gelernt. Genauso wie über den Umgang mit chronischen Schmerzen. Es hat eine lange Zeit gedauert, bis ich verstanden habe, dass ich leider mit der Endometriose leben muss und es die Situation NICHT besser macht, wenn ich dagegen angehe. Grundsätzlich ist es ein langer Prozess, um herausfinden zu können, was einem hilft und was eventuell auch nicht. Werden die Schmerzen mit der Zeit leichter zu ertragen? Ehrlich gesagt? Gar nicht. Traurigerweise gewöhnt man sich lediglich an den fiesen Schmerz. Natürlich gibt es Schmerzmittel & Co, die eventuell Abhilfe schaffen. Schlimm bleibt es jedoch immer. Wie reagiert deine Umgebung auf deine Krankheit? Mein Umfeld reagiert immer sehr gut auf die Endometriose und alles, was dazu gehört. Jedoch war auch das ein Prozess, der angedauert hat. Nicht alle haben es sofort nachvollziehen können und haben, genauso wie ich, Zeit Weitere Informationen zum Thema und passende Buchtipps findet ihr auch unter: stadtlandkind.info oder besucht uns auf Social Media: stadtlandkind_ familienmagazin/ StadtLandKind Familienmagazin

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