StadtLandKind. | Ausgabe 2/2025

Isabell Lang aus Mannheim ist Achtsamkeitstrainerin und frisch ausgebildete freie Rednerin für freie Trauungen, Trauerfeiern und Kinderwillkommensfeste – für einzigartige Anlässe eben. Doch was sind diese Kinderwillkommensfeste, für die sich immer mehr Familien entscheiden? „Es ist eine Willkommenszeremonie für den neuen Menschen“, erklärt Isabell Lang im Gespräch mit StadtLandKind. „Viele Eltern haben das Bedürfnis nach einer Zeremonie, wenn ein neues Familienmitglied da ist. Der christliche Kontext einer Taufe mit den vorgegebenen Ritualen ist aber nicht das Richtige für sie. Daher nenne ich die Zeremonien auch Kinderwillkommensfeste und nicht freie Taufen.“ Das Fest ist unabhängig von Glaube und Religion, dennoch gibt es Parallelen, wie die zweifache Mutter bestätigt. Das Kind wird nicht in eine christliche, sondern in einer familiären Gemeinschaft begrüßt. „Es ist auch ein Aufnahmeritual für dieses wundervolle Geschenk, diesen neuen Menschen.“ Wie bei Taufen gibt es bei den Kinderwillkommensfesten Menschen, die als ehrenamtlicher Lebensbegleiter für die Kleinen fungieren. „Das Prozedere und die Wahl ist aber freier und viel individueller“, so Isabell Lang. „Die Familie entscheidet, wer als Lebensbegleiter geeignet ist, wo gefeiert wird, wie gefeiert wird.“ Ob festlich oder leger, ob es eine große Party ist oder im engsten Familien-und Freundeskreis, ob es ein bestimmtes Thema gibt – all das wird den Familien überlassen und mit Isabell Lang besprochen. (Fast) alles ist möglich, (fast) nichts ausgeschlossen. „Ich bin zum Beispiel auch offen, christliche Elemente miteinzubeziehen“, sagt Kirchenmitglied Lang. Die Willkommenszeremonie dauert in der Regel 30 bis 40 Minuten. „Die Kinder merken, dass etwas Besonderes hier passiert.“ Doch bevor die Zeremonie beginnen kann, stehen erst einmal die Vorbereitungen an. Für die freie Rednerin beginnt alles mit dem Kennenlerngespräch. „Das ist ein sehr ausführliches Gespräch, das kann drei Stunden dauern.“ Die Eltern erzählen von sich, vielleicht auch wie sie zueinander gefunden haben, wie das Leben nun mit dem neuen Familienmitglied ist, welche Werte ihnen wichtig sind und was sie sich für ihr Kind wünschen. Wie soll die Zeremonie gestaltet werden, wer möchte was dazu beitragen, welche Musik soll gespielt werden? Auch bei Willkommensfesten gibt es Segenssprüche, äußerst beliebt sind auch Zeitkapseln und Wunschkoffer für den kleinen Erdenbürger. „Das sind Rituale, mit denen man dem Kind besondere Wünsche mit auf den Weg geben kann.“ Beim ersten Treffen mit der Familie lernt Isabell Lang auch das Kind kennen, um das sich alles dreht. „Kinderwillkommensfest werden oft um den 1. Geburtstag herum gefeiert. Dann blickt man auf das erste gemeinsame Jahr zurück, erste Wesenszüge konnte das Kind vielleicht schon entwickeln“, so Lang. „Meine Rolle als freie Rednerin ist es dann, einen roten Faden in der Geschichte dieses kleinen Menschen zu finden: Gibt es ein Lieblingskuscheltier, ein Kinderbuch oder ist das Kinderzimmer nach einem bestimmten Motto eingerichtet, hat der Name eine bestimmte Bedeutung?“ Die Wünsche und Bedürfnisse des Kindes und der Familie bestimmen den Rahmen, den Ablauf und die Art der Feier, erzählt sie. Die Individualität der Hauptperson und die Ideen der Eltern stehen für Lang im Vordergrund. „Die Rede soll aus dem Leben heraus sein, keine Schablonen. Schön ist es, wenn ich eine Botschaft vermitteln kann, die einfach passt.“ //nl Ein Kinderwillkommensfest ist genau das Passende für euch? Wer sich für die Alternative zur traditionellen Taufe interessiert, kann sich gerne bei Isabell Lang melden. Mehr Infos unter www.isabell-lang.de DAS ETWAS ANDERE AUFNAHMERITUAL EIN KIND IST GEBOREN, das Leben ist für Eltern nun ein anderes. Besondere Ereignisse werden oft mit Festen gefeiert. Ein neuer Trend sind Kinderwillkommensfeste. Parallelen zu christlichen Taufen gibt es – und doch ist es etwas ganz Anderes. Bild: Adobe Stock Isabell Lang | Bild: privat Mittendrin 30

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