Meine beste Freundin, ihre Tochter und ich

Meine beste Freundin„Meine Damen und Herren, herzlich willkommen auf dem Weg nach Rhodos. In Kürze startet unser Entertainment-Programm an Bord. Wahlweise können Sie auch Ihre mitgebrachten Spielsachen aus denen über ihren Köpfen verstauten Rucksäcken auspacken. Ebenso bieten wir ein Unterhaltungs-Programm für Ihre mitgebrachten Eltern sowie kleine Schwestern. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug mit Paulina-Airlines.“

Paulina ist in Sachen Fliegen schon ein alter Hase. Hätte sie in Wirklichkeit eine eigene Airline, dann könnte ihr Willkommensspruch ohne weiteres genauso lauten, wie oben beschrieben. Ich bin mir sicher, auf den Uniformen der Stewardessen wäre irgendwo Disney-Prinzessin drauf gestickt und während des Flugs würde im Passagierraum Musik über die Lautsprecher zu hören sein. Warum auch nicht.

Es war nicht Paulinas erster Flug ans Meer, deshalb machte ihr das Fliegen auch nichts aus.

 

Tina: „Den Flug haben beide Mädels wirklich super gemeistert. Pauli hatte in ihrem Kinderkoffer allerhand Spielsachen dabei, auch für Luisa.  Wir haben Bilderbücher angeschaut und Sticker eingeklebt. Langweilig wurde es uns allen also nicht – da hat sie gut vorgesorgt.“

 

Ich: „Also hatte sie auch gar keine Angst vorm Fliegen.“

 

Tina: „Überhaupt nicht. Nur einmal ganz kurz wurden wir durchgeschüttelt und sind niederer geflogen. Pauli hat mich dann gefragt, ob wir ins Wasser fallen … sind wir nicht. Heute können wir darüber lachen, in dem Moment selbst fanden wir es aber nicht so witzig.“

 

Den Flug hat sie also super gemeistert, war ja nichts Neues mehr. Fast: Denn Paulina lernte dieses Mal den Piloten kennen und durfte nach der Landung sogar auf dessen Sitz im Cockpit Platz nehmen. Wie es dazu kam?

 

Paulina steigt ins Flugzeug ein und steht plötzlich vor dem Kapitän (nennen wir ihn Hansen – heißen nicht alle Kapitäne so?!)

 

Kapitän Hansen: „Wer bist denn Du?“

 

Paulina: „Hmmm, Paulina“. Sie verschränkt ihre Arme und weiß nicht, wohin mit ihren Händen.

 

Kapitän Hansen: „Und magst Du mal ins Cockpit schauen?“

 

Paulina: „Hmmmm, nein?“

 

Tina wollte Pauli nicht dazu drängen, also setzen sie sich wie vorgesehen auf ihre Plätze. Den ganzen Flug über war das Thema Cockpit für Pauli aber noch lange nicht erledigt. Viele Knöpfe und Hebel und das ganze Flugzeug wird darin gesteuert? Klar, Tina und Markus erzählten viel mit ihr darüber bis sie sich doch dazu entschloss, einen Blick in das Cockpit zu werfen. Gesagt, getan. Nach der Landung war es so weit. Na, wenn das mal nicht zukunftsweisend für Paulinas berufliche Zukunft war.

Im Urlaub angekommen war Paulina in ihrem ganz persönlichen großen Glück. Warum? Klar, weil alle zusammen waren. Aber auch weil es Wasserrutschen gab und zwar jede Menge davon. Dass Paulina noch keine Schwimmhäute entwickelt hat, wundert ihre Eltern. Schließlich war sie kaum aus dem Wasser herauszubekommen und hätte am liebsten den ganzen Tag darin verbracht.

 

Tina: „Paulis neues Hobby ist definitiv Rutschen.“

 

Das kann ich mir vorstellen. In Begleitung von Papa Markus ging es also nach oben und auf den Rutschen wieder abwärts, wieder hoch und wieder abwärts, wieder hoch … „das ging gefühlte 200-mal am Tag so“, sagt Tina. Und vielleicht kann Pauli im nächsten Urlaub am Meer ja sogar schon alleine schwimmen. Die besten Voraussetzungen bringt die kleine Wassernixe jedenfalls mit.

 

Und nach dem Rutschen endete der Tag stilecht mit Tanzen – in der Minidisco. Das ließ sich Pauli schließlich nicht nehmen. Schon seit dem Tag, an dem sie von alleine stehen konnte, hat sie getanzt, im Takt gewippt und sich immer zur Musik bewegt – warum soll sich das auch ändern?

 

Etwas zu feiern gab es auch im Urlaub: Luisas ersten Geburtstag. Mächtig stolz saß Paulina mit ihrer kleinen Schwester am Frühstückstisch.

 

Tina: „Und wirklich das ganze Hotel hat mitbekommen, dass es bei uns etwas zu feiern gab. Der Tisch wurde geschmückt und wir bekamen sogar Partyhütchen und Tröten …“

 

Auch wenn der Urlaub leider schon vorbei ist, genießt Pauli trotzdem diese Sommertage im heimischen Garten. Schließlich hat sie Besuch von Tinas Tante aus dem Norden, die sie selbst schon oft besucht haben. So erlebt sie fast jeden Tag etwas Schönes, grillt mit den Großeltern, planscht mit Luisa und träumt schon vom nächsten Urlaub – mit „Paulina-Airlines“ natürlich.

„Danke, dass Sie mit uns geflogen sind.“

 

Von Ann-Kathrin Weber

 

Über die Autorin:

Redakteurin Ann-Kathrin Weber hat zwar selbst noch keine Kinder, schreibt aber besonders gern über Kinderthemen. Für StadtLandKind hat sie ihre Freundin Tina durch die Schwangerschaft begleitet und besucht Paulina und ihre Eltern einmal im Monat für uns.

16. Juli 2018