StadtLandKind. | Ausgabe 2/2022

das regionale Familienmagazin VOM Job VOLLZEITzumVollzeitPapa kostenlose Ausgabe 2 / 2022 Mit KINDERN Krieg über den sprechen Der Veranstaltungskalender für DIERegion große f

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3 Editorial Leben Politik Freizeit Kalender www.darmstaedterheinerfest.de Leserin, Leser, Liebe lieber Viel Freude mit der aktuellen Ausgabe! Wir freuen uns über Feedback, Ideen, Kritik und Lob unter: redaktion@stadtlandkind.info Ihre und eure Bettina Wolf und das StadtLandKind.-Team Familienministerin Anne Spiegel musste zurücktreten, weil sie sich um ihre Familie kümmern musste … dieser Satz hat sich uns nach ihrem Rücktritt eingeprägt. Aber so ganz stimmt die Aussage natürlich nicht, obwohl sie einen wahren Kern hat. „Kinderarmut“ wollte Anne Spiegel „bekämpfen“, erklärte sie bei uns im Interview nur kurz vor ihrem Rücktritt. Seit einigen Wochen haben wir eine neue Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Lisa Paus. Alleinerziehend. Finanzexpertin. Erfahrene Politikerin. Und auch Lisa Paus brachte direkt das Thema Kinderarmut auf die Agenda. Wir sind gespannt. Denn: Kinderarmut ist nach wie vor in erster Linie Elternarmut und dafür gibt es zahlreiche Gründe. Vom Vollzeitjob zum Vollzeit-Papa. Was für Mütter seit langem normal ist, wird für Väter erst langsam das neue „Normal“: Elternzeit nehmen, auch über zwei, drei Monate hinaus. Das Baby zuhause betreuen, während die Mutter zurück in den Job geht und Vollzeit arbeitet. Wir haben einen Papa getroffen, der ein Jahr allein mit Sohn Jakob zuhause war. Schön sei es gewesen und spannend – aber auch sehr, sehr anstrengend! Mehr dazu in unserer Titelgeschichte ab Seite 6. Corona, Klima und jetzt auch noch Krieg. Die schlechten Nachrichten sind allgegenwärtig. Wie können Eltern hier ihre Kinder auffangen und ihnen Ängste nehmen? Das haben wir Susanne Mierau von geborenwachsen.de gefragt, sie ist Autorin und erfahrene Pädagogin. Das Interview ab Seite 14. Und natürlich gibt es auch gute Nachrichten: Der Frühling ist da, der Sommer kommt! Wir haben leckere Eisrezepte kreiert und ausprobiert (ab Seite 24) und die Mannheimer Kinderbuchillustratorin Constanze von Kitzing hat mit uns über Vielfalt und Vorurteile in der Kinderbuchszene gesprochen (sehr spannend, ab Seite 20). Der Veranstaltungskalender ist seit langem einmal wieder prall gefüllt, jippie! Wir freuen uns auf einen Sommer voller Theater, Musik, Festivals und viel, viel mehr! Genießen Sie und ihr den Sommer! Wir sehen uns im Herbst.

4 Inhaltsverzeichnis 24 „Unsichtbare Welten“ Mitmach-Ausstellung in den REM Mannheim 39 Mit Kindern über den Krieg sprechen Kleinkindpädagogin und Autorin Susanne Mierau im Interview 14 10 So schön still hier! Mehr Annika als Pippi – Introvertierte Kinder Zum Dahinschmelzen Unsere leckeren DIY-Eiskreationen

5 5 Inhaltsverzeichnis 3 4 Familienleben 6 10 13 Familienpolitik 14 18 Familienfreizeit 20 22 24 26 28 Veranstaltungskalender 32 Editorial Inhalt Vom Vollzeitjob zum Vollzeit-Papa Das neue Normal? So schön still hier! Mehr Annika als Pippi – Introvertierte Kinder Serie: Geld & Finanzen Der Corona-Finanz-Schock für Familien Europa aktuell: Ukraine Mit Kindern über den Krieg sprechen Raus mit euch! Unterwegs mit der Initiative „Draußenspiel“ Vorurteilsfreie Vielfalt Interview mit Constanze von Kitzing Lesen & Hören Unsere Buch- & CD-Tipps Zum Dahinschmelzen Sommerlich-leckere DIY-Eiskreationen Serie: Ausgehen mit Kindern Eis geht immer Bühne frei! Endlich wieder echtes Theater Juni bis August 6 Vom Vollzeitjob zum Vollzeit-Papa Das neue Normal? Inhalt

Familienleben 6 Allein unter Frauen? Ein Papa erzählt von einem Jahr Elternzeit „Willst du dir das wirklich antun? Mir wäre das zu anstrengend.“ Aussage von Freunden, als sie von unseren Plänen hörten. Vom zum Vollzeitjob Väter, die in den ersten Lebensjahren der Kinder ein Jahr oder länger zuhause bleiben, während die Mutter voll in ihrem Job arbeitet, sind noch immer die Ausnahme. Laut aktuellem Väterreport des Bundesfamilienministeriums haben zwar zuletzt 42 Prozent der Väter Elterngeld bezogen. Dabei gehen die meisten von ihnen nicht länger als die üblichen zwei Monate in Elternzeit und das oftmals gemeinsam mit der Partnerin. Wir haben mit einem Papa geredet, der sich mehr Zeit für seinen Nachwuchs genommen hat. Ein Jahr tauschte er mit seiner Frau die Rollen und blieb mit Sohn Jakob (inzwischen 3 Jahre alt) ein Jahr allein zuhause, während sie in Vollzeit zurück in ihren Job als Redakteurin der lokalen Tageszeitung ging. Lieber Johannes, noch immer ist es ungewöhnlich, dass Väter Elternzeit nehmen und Mütter in den ersten Jahren mit Baby Vollzeit arbeiten. Wie kam es zu diesem Rollentausch? Das hatte mehrere Gründe. Zum einen waren wir uns beide einig, dass Jakob vor dem Kindergarten nicht in einer Kita betreut werden sollte. Ich und meine Frau Anna haben also nach Möglichkeiten gesucht, ihn so lange als möglich in der Familie zu betreuen. Dazu kam, dass ich durch meinen Beruf als Koch in der Gastronomie sehr familienunfreundliche Arbeitszeiten hatte. Wir hatten eigentlich überhaupt kein geregeltes gemeinsames Familienleben. Wenn ich abends nachhause kam, waren die anderen schon längst im Bett, morgens war ich müde. Und auch die Wochenenden hatten wir nicht für uns, weil meine Frau sonntags oft arbeiten musste und ich auch. Als Anna nach zwei Jahren Elternzeit wieder voll einsteigen wollte, habe ich ihr den Vorschlag gemacht: Ein Jahr bleibe ich zuhause. Zuerst war sie etwas überrascht. Aber dann fand sie es super. Vollzeit-Papa

Familienleben 7 Und warum keine Kita? Hattet ihr schlechte Erfahrungen gemacht? Nein, überhaupt nicht. Es war eher so ein Gefühl: Jetzt haben wir dieses Kind und wollen uns auch so viel es geht selbst darum kümmern und an seinem Leben teilhaben. Wie hat eure Umgebung, Familie und Freunde, auf die Pläne reagiert? Auch überrascht. Tatsächlich mussten wir uns ab und zu richtig erklären. Es war tatsächlich in unserem Freundeskreis so noch nie vorgekommen. Die befreundeten Mütter fanden den Plan durchweg super. Von meinen Kumpels habe ich schon ab und zu Sprüche gehört wie: „Willst du dir das wirklich antun?“ Oder: „Mir hat der eine Monat schon gereicht.“ Wir fandest du die Sprüche? Jede Familie muss selber wissen, wie sie ihr Leben und ihren Alltag so organisiert, dass es passt. Mir sind Konventionen egal. Ich habe es für meine kleine Familie und unser Familienleben gemacht. Nicht weil ich ein „Vorbild“ sein wollte oder etwas explizit anders machen wollte. Und wie hat dein Arbeitgeber reagiert? Begeistert war er natürlich nicht. Aber verständnisvoll. Und ich habe ihm fast ein Jahr vorher Bescheid gesagt, dass ich aussteige. Er konnte sich also darauf einstellen. Wie war dann der Übergang für dich: vom Vollzeitjob zum Vollzeit-Papa? Tatsächlich sehr unspektakulär und entspannt: Mein Jahr Für ein Drittel aller Väter ist die „klassische Rollenverteilung“ auch 2022 noch das Ideal. Papa arbeitet in Vollzeit und Mama in Teilzeit – Haushalt und Kinderbetreuung on top.

Hilfe gesucht für zu Hause? Verlässliche Helfer finden Sie hier. www.ihr-regionales.de Familienleben 8 zuhause begann genau nach dem ersten Lockdown im Frühling 2020. Ich war also schon gut auf alles eingestimmt. Und dann begann deine Zeit allein unter Müttern … Wir haben in den ersten Monaten eigentlich nicht viele andere Eltern getroffen. Klar waren wir ab und zu auf dem Spielplatz, aber da Jakob ein sehr aktives und waches Kind ist und viel Bewegung und Input braucht und ich gern draußen unterwegs bin, haben wir das Wandern für uns entdeckt. Wir gehen eigentlich seit einem Jahr ein bis zwei Mal täglich in den Wald und wandern locker 90 Minuten. Jakob hat sein Laufrad dabei und ist happy. Wir unterhalten uns die ganze Zeit, das kann man mit ihm inzwischen richtig gut, er erzählt den ganzen Tag die witzigsten Geschichten und stellt ununterbrochen Fragen. Hattet ihr denn andere Fixpunkte in der Woche? Pekip oder Schwimmen? Wir waren ab und zu beim Kinderturnen, bis zum zweiten Lockdown. Und seit kurzem sind wir in der Musikschule. Das macht uns beiden großen Spaß. Da wird Gitarre gespielt und gesungen und getanzt. Hier bin ich tatsächlich die einzige Bass-Stimme … Andere Aktivitäten haben wir eigentlich nicht. Abgesehen davon, dass Jakob zwei Vormittage in der Woche bei seinen Großeltern ist. Das entlastet mich sehr, dann kann ich alles im Haushalt erledigen, was liegengeblieben ist. Euer Jahr ist fast vorbei, hast du erzählt. Jakob kommt in den Kindergarten. Ja, die Eingewöhnung übernehme ich noch. Dann starte ich beruflich wieder durch. Eigentlich wollte ich die Pause auch nutzen, um mir Gedanken zu machen, Pläne, wie es beruflich weitergeht, ob ich mich verändern will. Aber das hat nicht richtig geklappt. Zuhause mit einem Kleinkind, das ist ein echter Fulltime-Job! Und wenn du jetzt auf das Jahr zurückschaust: Wie war es? Und: Würdest du es nochmal genauso machen? Es war tatsächlich sehr anstrengend. Supertoll natürlich, aber auch anstrengend. Vielleicht weil Jakob so ein waches, aktives Kind ist und ein sehr schlechter Schläfer. Wenn er morgens aufwacht, dann reißt er die Augen auf und los geht’s. Er ist einfach heiß aufs Leben! Ob ich es nochmal genauso machen würde … kann ich nicht klar beantworten. Es war eine anstrengende Zeit, auch weil wir in dem Jahr noch umgebaut haben und umgezogen sind. Ich hatte mich so entschieden, weil es in der Situation das Beste für unsere Familie war. Und ich würde mir wünschen, dass es einfach normaler wird, dass auch Väter zuhause bleiben und sich kümmern. Du würdest also gern andere Väter für eine längere Elternzeit motivieren? Nicht nur Väter. Sondern beide Elternteile. Egal ob Vater oder Mutter: Versucht so viel Zeit wie ihr nur könnt mit euren Kindern zusammen zu sein. bw // Fotos: sho In den ersten 14 Monaten nach der Geburt haben Eltern Anspruch auf mindestens 65 bis maximal 100 Prozent ihres bisherigen Einkommens als Elterngeld. Durch das Elterngeld Plus ergeben sich mehr Möglichkeiten, die Betreuungszeiten für Vater und Mutter flexibel aufzuteilen. So können beide Elternteile beispielsweise direkt ab Geburt in Teilzeit arbeiten und gleichzeitig den Einkommenswegfall durch das Elterngeld Plus aufstocken. Der sogenannte Partnerschaftsbonus besagt: eine Verlängerung der Elternzeit von vier Monaten, in denen beide Eltern weiter Bezüge erhalten, wenn sie sich auf eine parallel stattfindende Teilzeitarbeit einigen. Mehr unter: bmfsfj.de/elterngeld Das „Elterngeld Plus „

„Mein Fazit nach einem Jahr? Macht es! Egal ob Vater oder Mutter, nehmt euch so viel Zeit wie möglich, um mit eurem Kind zusammen zu sein.“

Familienleben 10 Es ist inzwischen ein paar Jahre her, da hörte ich – beim Abholen im Kindergarten – zwei Mütter in der Garderobe plaudern. Ich selbst war gerade dabei, im „Liegengelassen-Schrank“ nach dem Lieblings-Glitzershirt der Tochter zu wühlen. Es war Hochsommer und ich war vom Suchen nach kürzester Zeit hochrot im Gesicht. Meine 5-jährige Tochter saß zufrieden an ihrem Garderobenplatz und beobachtete mich. Sie hatte an diesem Tag drei Kuscheltiere als Begleiter dabei, statt wie sonst eins, und redete leise mit ihnen. „Ich glaube wirklich, mit dem Kind stimmt etwas nicht“, hörte ich plötzlich die eine Mutter sagen. „Es hat ein Trauma oder sogar Depressionen.“ Die andere stimmte besorgt zu. „Absolut. Sie redet einfach nicht. Gestern habe ich sie gefragt, ob sie mal zum Spielen vorbeikommen will, und sie hat mich nur teilnahmslos angestarrt. Das ist bestimmt selektiver Mutismus. Genau aus diesen Kindern werden später dann Nerds!“ Nur kurz und unkonzentriert überlegte ich, um wen es wohl gehen könnte (mir kam das Verhalten des Kindes nicht ungewöhnlich vor, denn ich hatte auch immer etwas Angst vor der lauten und organisierten Stimme dieser Mutter, abgesehen davon kannte ich den Begriff „selektiver Mutismus“ damals noch nicht), dann ging ich mit meiner süßen, schweigsamen Tochter nach Hause. Ohne das Glitzershirt. Ich konnte meinem Kind deutlich ansehen, dass sie einen anstrengenden, aber schönen Tag voller Erlebnisse gehabt hatte und sich jetzt auf die Ruhe ihres Kinderzimmers freute. Zuhause stieg sie träumend ein - in ihre Welt aus Schleichpferden und unsichtbaren Gefährten und spielte so bis zum Abendessen. Wochen später wurde mir dann klar (durch die freundliche Vermittlung einer dritten Mutter): die Beiden hatten über mein Kind gesprochen. Über ihre Schüchternheit hatte ich schon länger nachgedacht, aber war das wirklich noch schüchtern? Oder hochsensibel? Oder krank? Aber: Wenn es darauf ankam, konnte sie – auch ohne Worte – ihre Position klarmachen. Sie beobachtete ihre Umwelt ganz genau und konnte sich selbst gut einschätzen. Wer in ihrem Umfeld Hilfe brauchte, bekam sie. Aber alleine (ohne uns) ins Zeltlager fahren, einkaufen gehen, auf Kindergeburtstage gehen, ohne Rückzugsort … fiel ihr schwer. Inzwischen meiden wir den Begriff schüchtern. Es gibt eben auch stille, zurückhaltende Kinder. „Sie ist nun mal introvertiert“, stellte der Kinderarzt fest. „Sie müssen sie positiv bestärken und bedenken, dass Ruhe für diese Kinder oft die einzige Möglichkeit ist, Kraft zu schöpfen. Und denken Sie mal zurück: Sind Sie selbst gerne ins Zeltlager gefahren?“ Tatsache ist: Ich bin nicht nur nicht gern gefahren, ich bin GAR nicht gefahren. Während sich meine jüngeren Brüder schon in der Grundschule allein ins Ski-Camp aufmachten, blieb ich lieber zuhause, um zu lesen. „Wenn Eltern selbst eher vorsichtig sind, was soziale Situationen angeht“, so unser Kinderarzt, „werden introvertierWer still und introvertiert ist, passt nicht in eine laute Welt. Die Gesellschaft wünscht sich freche und wilde Kinder, wie Pippi Langstrumpf. Was aber, wenn man eher wie Annika ist? Pippi Mehr Annika als

Weitere Informationen zum Thema und passende Buchtipps findet ihr auch unter: stadtlandkind.info oder besucht uns auf Social Media: stadtlandkind_ familienmagazin/ StadtLandKind Familienmagazin Familienleben 11 Jennifer Hilkert Erziehungswissenschaftlerin Elternberaterin & Coachin Info: www.glücklichelternsein.de oder Tel: 01522/5138541 Entspannte Tage und ruhige Nächte für die ganze Familie. Mein Angebot: • Baby- und Kleinkindberatung • Babyschlafcoaching • Eltern-Baby-Kurse u.v.m. Schön still hier Was passiert, wenn introvertierte Menschen Eltern werden? Wie funktioniert man als Mutter oder Vater, wenn man die einzige Person in der Familie ist, die Ruhe und Rückzug braucht? „Komm rein, aber bitte tu so, als ob du das Kind nicht sehen würdest.“ So beginnt die Autorin Eva Lohmann ihr Buch. Die gelernte Inneneinrichterin und Werbetexterin arbeitet seit über zehn Jahren als freie Autorin. Hier beschreibt sie das Gefühl, sich oft „wie ein Reh auf einem Rockkonzert“ vorzukommen. Denn das Kind, das der Besuch nicht beachten sollte, war sie. Heute ist Eva Lohmann erwachsen und hat selbst ein Kind. Doch immer noch ist sie der einzige stille Mensch Quiet Girl Debbie ist ein leises Mädchen in einer lauten Welt. Sie schreibt lieber Nachrichten, als zu telefonieren. Auf Partys nimmt sie sich ein Buch mit. Zu den Vorlesungen kommt sie viel zu früh, damit sie sich ganz hinten allein hinsetzen kann. Die in grau-schwarzen Tönen gezeichneten Comicbilder sind nicht nur warmherzig, sondern auch ausdrucksstark und witzig. Aber natürlich auch sehr traurig. Denn wer schüchtern und introvertiert ist, passt nicht in eine Zeit, die auf Extrovertiertheit, Kommunikationsstärke und Networking aufbaut. Quiet Girl ist wie eine Freundin, in der sich Jugendliche, die daran zweifeln, ob sie auch wirklich „normal“ sind, wiedererkennen werden. Debbie Tung: Quiet Girl. Loewe Graphix. Ab 14 Jahren. Loewe Verlag, 2022. 15.- Euro Gleich zwei wunderbare Neuerscheinungen zum Thema sind unlängst erschienen. Buchverlosungen! Beide Bücher werden ab September 2022 auf www.stadtlandkind.info ausführlich vorgestellt und verlost! Zum Weiterlesen in einer lauten Familie, alle anderen brauchen anscheinend ständig Input. Spannend und unterhaltsam beschreibt die Autorin, wie es ist, als introvertiertes Kind aufzuwachsen, und was Eltern brauchen, die sich Sorgen um ihre stillen Kinder machen. Introvertierte Menschen, so Lohmann, müssen sich selbst gut kennenlernen. Sie müssen darauf achten, dass sie regelmäßige Schutzräume haben, und Strategien erlernen, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Eva Lohmann zeigt anhand ihrer eigenen Geschichte, wie das funktionieren kann. Eva Lohmann: So schön still. Die Stärke introvertierter Kinder und Eltern, Rowohlt Verlag, 2021. 16.- Euro

Bereit für die Zukunft Das mitwachsende Konto passt sich den Lebensphasen Ihres Kindes an. Mehr Informationen auf www.spkrnn.de Familienleben 12 te Kinder ebenfalls immer vorsichtiger. Diese Kinder machen sich Sorgen, sie könnten von anderen Menschen negativ bewertet werden. Manchmal werden solche Ängste so groß, dass sie die Entwicklung bremsen, den Alltag und das Wohlbefinden beeinträchtigen.“ Im Gegensatz zur genetischen Disposition der Introversion gilt Schüchternheit heute als eine erlernte Eigenschaft, die auf negativen Erfahrungen basiert und alle betreffen kann. Der Begriff Introversion geht auf den Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung zurück und stammt aus den 1920er-Jahren. Laut Jung wenden introvertierte Menschen ihre Aufmerksamkeit und ihre Energie stärker nach innen, während sich extrovertierte mehr nach außen orientieren. Introvertierte Kinder fühlen sich in großen Gruppen schnell unwohl, in Gesprächen zu zweit blühen sie auf. Sozial fühlen sie sich schnell erschöpft oder ausgelaugt und haben das Bedürfnis nach Rückzug und einer ruhigen Umgebung. Während Introversion und Extraversion für Jung wertfreie Begriffe waren, haben in sich gekehrte Menschen in den letzten Jahrzehnten ein negatives („nerdiges“) Image bekommen. Introversion und Extraversion sind Veranlagungen, die sich nicht ablegen lassen. Aber: Was die Kinder daraus machen, wie sie zurechtkommen, liegt zum großen Teil an ihrer Umgebung. „Mama, können wir los?“ Die Tochter greift ungeduldig nach meiner Hand. Wir verlassen die Praxis eines neuen Kinderarztes. Ratlos schaue ich auf das ausgestellte Rezept zur „Klopftherapie“ gegen Blockaden. Wieder ein neuer Begriff ... „Mama, los, auf nach Hause. Ich will chillen und du kannst an DEINEM Selbstbewusstsein arbeiten, hat der Arzt gesagt.“ Alles klar. Mache ich. bw // Foto: Adobe Stock Gut zu wissen: Das menschliche Gehirn hat einen Arbeitsspeicher, der, wenn er zu voll ist, weil zu viele Reize gleichzeitig verarbeitet werden, die Vorgänge in uns verlangsamt. Der Arbeitsspeicher introvertierter Kinder ist schneller voll als bei anderen Kindern. Da Introvertiertheit oft mit einer Hochsensibilität einhergeht, nehmen diese Kinder viele Reize ihrer Umgebung ungefiltert und gleichzeitig wahr. Und während andere Kinder Reize erst bei einer bestimmten Intensität als störend wahrnehmen, kann es schon eine laute als unfreundlich empfundene Ermahnung sein, die ein introvertiertes Kind außer Gefecht setzt.

Serie: Geld & Finanzen – Teil 2 13 Wie können sich Familien gegen finanzielle Krisen wappnen und Resilienz entwickeln? Wir haben bei Prof. Dr. Carmela Aprea von der Universität Mannheim nachgefragt. Sie ist seit Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik – Design und Evaluation instruktionaler Systeme Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) hat sie eine Studie über „Finanzielle Verluste und sozialpolitische Unterstützung von Haushalten in der Corona-Krise“ durchgeführt. Für diese Studie wurden Personen der deutsche Erwerbsbevölkerung ab 30 Jahren während des zweiten Lockdowns im Dezember 2020 bis Januar 2021 befragt. Frau Professor Aprea, Corona, das Virus und seine Auswirkungen waren für uns alle ein großer Schock. Sie haben aber nun explizit die Auswirkungen auf Familien untersucht und beschreiben diese als „finanziellen Schock“. Warum traf es diese Gruppe so hart? Hier müssen wir zwischen den Familien unterscheiden, die die Einbußen aufgrund von Ersparnissen oder Besitz abfedern konnten, und vulnerablen Gruppen wie Alleinerziehenden, geringfügig Beschäftigten und nicht oder nur gelegentlich erwerbstätigen Personen. Diese Gruppen haben in der Regel kein finanzielles Polster und haben zu einem hohen Prozentsatz keine staatliche Unterstützung in Anspruch genommen, obwohl sie den Bedarf gespürt haben. Haben Sie die Gründe erfragt? Viele dieser Familien waren sich gar nicht bewusst, Anspruch zu haben. Aus anderen Studien wissen wir, dass manche Familien keinen wirklichen Überblick über ihre Finanzen haben und auch nicht wissen, wo sie sich Hilfe holen können. Woher kommt diese Unwissenheit? In Deutschland gilt leider immer noch der Grundsatz „Über Geld spricht man nicht“. Dabei wäre es wichtig, innerhalb der Familie von Anfang an über Geld zu sprechen. Auch schon mit kleinen Kindern. Über Wünsche, die man sich mit Geld erfüllen möchte, und auch über die Grenzen von Geld. Über einen Mangelzustand spricht aber niemand gern … Das stimmt. Hinzu kommt, dass Menschen, die egal mit welcher Knappheit betroffen sind, oft einen Tunnelblick bekommen, aus dem sie ohne Hilfe nicht mehr herausfinden. Da die Sorgen und Ängste den Aufmerksamkeitsfokus stark auf den Mangel und das „Hier und Jetzt“ bündeln. Und wenn man sich jetzt vorstellt, dass Kinder in armen Haushalten mit dieser Knappheit und diesem Tunnelblick eine ganze Kindheit lang aufwachsen … Wir nennen das „erlernte Hilflosigkeit“. Welche Schritte können diese Familien jetzt gehen? Auch ohne Pandemie sollten sich Menschen rechtzeitig Hilfe holen. Nicht erst warten, bis sich die Rechnungen stapeln, bis die Panik zu groß wird oder die Scham, stigmatisiert zu werden. Sich dabei immer bewusst machen: Es ist keine Schwäche, sich Hilfe zu holen, sondern ein Kennzeichen von Stärke! Der erste Schritt könnte natürlich sein, innerhalb der Familie um Hilfe zu bitten. Und das nicht nur finanziell. Denn Familien sind der beste Rückhalt, um Resilienz gegen Krisen zu entwickeln. Und: Geld ist nicht alles, auch wenn es viele Möglichkeiten eröffnen kann. Interview: bw // Foto: Adobe Stock www.zew.de/publikationen/finanzielle-verluste-und-sozialpolitische-unterstuetzung-von-haushalten-in-der-corona-krise Serie Teil 2: Finanz-Schock Der Coronafür Familien

Familienpolitik 14 „Krieg in Europa – Wir sind da und hören zu!“, so bietet die „Nummer gegen Kummer“ Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern an, die sich mit dem Thema Ukraine-Krieg auseinandersetzen. Die „Nummer gegen Kummer“ ist die Dachorganisation des kostenfreien telefonischen Beratungsangebotes für Kinder, das unter anderem vom Bundesfamilienministerium unterstützt wird. Kinder oder Eltern können aber nicht nur anrufen, sondern sich auch online beraten lassen. Das Kinder- und Jugendtelefon ist unter der Nummer 116 111 Mo. bis Sa. von 14 bis 20 Uhr und die Online-Beratung rund um die Uhr unter nummergegenkummer.de für junge Menschen da. Das Elterntelefon ist Mo. bis Fr. durchgehend von 9 bis 17 Uhr, Di. und Do. bis 19 Uhr unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 111 0 550 zu erreichen. Nummer gegen Kummer Liebe Frau Mierau, Klima, Corona und jetzt auch noch Krieg. Die schlechten Nachrichten sind allgegenwärtig und belasten (nicht nur) Kinder und Jugendliche. Wie können Eltern hier früh für Sicherheit sorgen und altersgerecht Ängste besprechen? Sollten Eltern von sich aus das Thema ansprechen? Wir stehen aktuell vor großen Herausforderungen und leider werden unsere Kinder auch in der Zukunft mit großen Herausforderungen umgehen müssen, denken wir allein an die Klimakrise mit ihren verschiedensten Herausforderungen. Es ist gut, wenn Eltern schon jetzt lernen und damit beginnen, mit ihren Kindern über Herausforderungen zu sprechen, und gleichzeitig müssen wir ihre psychische Widerstandsfähigkeit stärken. Es ist sinnvoll, mit Kindern über die aktuelle Lage altersgerecht zu sprechen. Kinder spüren ohnehin die Anspannung der Erwachsenen, bekommen vielleicht einige Informationen von anderen Kindern oder aus den Medien zugespielt und sollten keine diffuse, unterschwellige Angst entwickeln, die sich daraus ergibt, ihnen die Informationen vorzuenthalten. Wir müssen allerdings nach Alter differenzieren, wie intensiv wir über Themen sprechen und auch welche Medien wir hinzuziehen. Für größere Kinder gibt es die aktuellen Krisenthemen gut aufbereitet in verschiedenen Informationsquellen wie beispielsweise ZDF Logo – die Kindernachrichten. Diese können wir gemeinsam ansehen mit den Kindern und darüber sprechen. Für Kinder im Vorschulalter reicht In Europa herrscht Krieg. Seit Russland mit den Angriffen auf sein Nachbarland Ukraine begonnen hat, sind drei Millionen Menschen in den Westen geflüchtet, fast die Hälfte davon sind Kinder*. Bilder von Krieg, Gräueltaten an Zivilisten und der Zerstörung sorgen für Angst und Verunsicherung bei Kindern und Jugendlichen. In vielen Schulklassen jeder Stufe wurden inzwischen ukrainische Schülerinnen und Schüler aufgenommen. Susanne Mierau, Kleinkindpädagogin und Bestseller-Autorin unterstützt Eltern, Kindern eine sichere Basis zu vermitteln, und zeigt uns im Interview konkrete Tipps auf, wie man mit Kindern und Jugendlichen über den Krieg spricht. Kriegsprechen Mit Kindern über den

Familienpolitik 15 Aufräumen. Hausaufgaben machen. Essen. Bildschirmzeit. Wollen, was andere haben und dürfen. Geschwisterrivalität, Schlafenszeit … die Liste der Top-Ten- Konfliktpunkte unter Kindern, Eltern, im Schul- oder Freizeitkontext ließe sich endlos verlängern. Konflikte sind normal und gehören zum Alltag in Familien. Was aber tun, wenn sie zur Belastungsprobe werden? Wenn das Familienleben dauerhaft darunter leidet? „Bei Konflikten stehen Bedürfnisse gegen Bedürfnisse“, weiß Christiane Yavuz. Die zweifache Mutter ist Diplom-Sozialpädagogin (FH) und Familienberaterin (familylab. de) und Mediatorin und Coach. Das Thema Konflikte und wie wir gesund damit umgehen können, steht oft im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Auseinandersetzungen als Chance? Konflikte als etwas, an dem wir wachsen können? Unbedingt findet Christiane Yavuz und bietet für Eltern ab September 2022 den Kurs „Konflikte? Keine Panik“ in Kooperation mit dem Stärke-Programm der Stadt Mannheim an. Der Kurs gibt Eltern Raum, sich ihren „Konflikt-Monstern“ zu stellen – mit Leichtigkeit und Tiefgang: Warum fällt es uns oft schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren? Was braucht es, damit sich belastende Dynamiken ändern können? Im Kurs sind die Eltern eingeladen, ihren Blickwinkel auf „lästige“ Konflikte einmal in Frage zu stellen: Mit welcher Haltung können wir (neuen) Konflikten begegnen? Durch Input, Reflexion und Übungen werden individuelle Strategien für gesunde Konfliktkompetenzen entwickelt, die Eltern und der ganzen Familie guttun. Weitere Informationen sowie Anmeldemöglichkeit gibt es online unter christianeyavuz.de/konfliktkurs. Elternkurs „Konflikte? Keine Panik!“ von und mit Christiane Yavuz Anzeige „Konflikte können Kraft geben “ Foto: Susanne Mierau: Ronja Jung ein Reden über das Thema, dass woanders Krieg ist, das aber nicht bei uns ist. Wichtig ist, dass wir versuchen, unsere eigenen Ängste nicht auf die Kinder zu übertragen, und auch rational mit eigenen Ängsten umgehen, d.h. sich die Sicherheit gebenden Fakten auch immer wieder vor Augen zu führen. Wie können Eltern Mut machen, wenn sie selbst mutlos sind? Kinder haben oft feine Antennen für die Gefühle ihrer Eltern. Wenn Eltern selbst große Ängste haben, sollten sie sich auf Fakten berufen, die sie erklären: Der Krieg ist in einem anderen Land, unser Land ist in einem Verbund mit starken Partnern, die füreinander einstehen und sich gegenseitig unterstützen, um Gefahren abzuwenden, etc. Sollen Eltern warten, bis Kinder mit konkreten Fragen zu einem bestimmten Thema kommen, oder kann man heikle Themen auch selber aufgreifen? Das kommt sowohl auf das Alter des Susanne Mierau ist Kleinkindpädagogin und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich der bedürfnisorientierten Elternberatung selbstständig machte. Susanne Mierau bloggt auf geborgen-wachsen.de, gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über Elternberatung und kindliche Entwicklung. Sie ist Mutter von 3 Kindern und zog 2020 mit ihrer Familie von Berlin in ein kleines Dorf in Brandenburg. Susanne Mierau

Familienpolitik 16 Dunkelnacht April 1945. In der Nacht auf den 29. April ereignet sich das dunkelste Kapitel der Stadt Penzberg in Bayern: Die Wehrmacht gibt den Befehl, alle Widerständler hinzurichten. Was bedeutet das für die Jugendlichen Marie, Schorsch und Gustl? Kirsten Boies literarisches Plädoyer für den Frieden, zweifach nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis. Für Jugendliche ab 15 Jahre. Kirsten Boie. Oetinger Verlag, 2022. 13.- Euro Die Flucht Aus der Perspektive eines Kindes erzählt "Die Flucht" eindringlich und empathisch vom beschwerlichen Weg einer Familie aus einem kriegsversehrten Land nach Europa. Das preisgekrönte Werk vermittelt Kindern einen altersgerechten Zugang zur Flüchtlingskrise. Francesca Sanna. NordSüd Verlag, 2016. 18.- Euro Wie ist es, wenn es Krieg gibt? Sachbilderbuch ab 5 Jahren zum Thema Globale Konflikte. Kinder haben viele Fragen zu Krieg, Krisen und Konflikten. Was kann man ihnen an Wissen zumuten? Das Buch gibt altersgerechte Antworten. Louise Spilsbury. Gabriel Verlag, 2019. 11.- Euro Eine Wiese für alle Was ist zu tun, wenn jemand in Not ist? Friedlich leben die Schafe auf ihrer Wiese und schauen dem Neuankömmling, der so plötzlich in einem kleinen Boot übers Meer kommt, neugierig entgegen. Aber was jetzt? Darf das andere, fremde Schaf mit auf die Wiese kommen? Müssen die Schafe ihm helfen? Ein sehr gelungener Einstieg für die kleinsten Leser in ein schwieriges Thema. Der Erlös des Buches wird der Seenotrettung gespendet. Für Kinder ab 4 Jahren. Hans-Christian Schmidt & Andreas Német, Klett Kinderbuch, 2021. 14.- Euro Kindes als auch das Kind selbst an. Viele Themen lohnen sich, losgelöst im Alltag schon einmal aufzugreifen, um Kinder zu informieren, beispielsweise durch passende Kinderbücher. Auch zum Thema Krieg gibt es schon Bücher für Vorschulkinder, aber auch zu anderen gesellschaftlichen Themen, die an der ein oder anderen Stelle mal auftauchen können: Mobbing, Klimakrise etc. Ist man dieses Thema schon einmal angegangen, hat man eine gute Referenz: „Weißt du noch, in dem Buch, das wir mal angesehen haben …“ Kann man seine Kinder schützen, indem man solche Nachrichten komplett ausblendet und den Krieg in der Ukraine gar nicht thematisiert? Der Krieg ist eine Realität, die zwar von uns entfernt ist, aber durchaus unser Leben und unseren Alltag betrifft. Auch weil es unser eigenes Gefühlsleben als Erwachsene betrifft. Kinder spüren unsere Ängste, auch wenn wir sie nicht aussprechen. Unausgesprochene Ängste können sich dennoch auf unsere Kinder übertragen und zu einer verunsichernden Angst führen, die sich in den Kindern manifestiert. Die Eltern nehmen den Zusammenhang zwischen dem Verhalten des Kindes und der eigenen, unausgesprochenen Angst dann nicht wahr, interpretieren das Verhalten des Kindes dann wahrscheinlich falsch und können es nicht ausreichend unterstützen. Daher ist es besser, wenn wir Themen kindgerecht ansprechen und als Eltern die Verantwortung übernehmen, uns um unsere eigenen Ängste und Sorgen fachgerecht zu kümmern. Wie lässt sich feststellen, ob es Kinder zu sehr belastet? Wann ist der Zeitpunkt für Eltern da, professionelle Hilfe zu holen? Wenn Eltern merken, dass sie selbst starke Ängste entwickeln, sich bedroht fühlen, die Angst vielleicht zu Veränderungen im eigenen Verhalten führt, sollten sie sich Hilfe holen. Ebenso, wenn sie bei ihren Kindern ein ungewohntes Verhalten wahrnehmen. Wie Kinder Ängste zeigen, kann sehr unterschiedlich sein und hängt eben auch davon ab, ob wir mit unseren Kindern sprechen oder nicht. Daher gibt es keine Punkteliste, nach der wir uns richten können. Verhaltensänderungen sind aber ein guter Hinweis, sich Unterstützung zu holen – und zwar möglichst zeitnah. Eltern brauchen hier auch keine Scham zu haben: Es ist gut und wichtig, sich Hilfe zu holen und auch dem Kind zu zeigen: Wenn man sich nicht gut fühlt, wenn man Angst hat oder Probleme, kann man andere um Hilfe bitten. bw // Fotos: Ronja Jung // Adobe Stock *Stand März 2022 Buchtipps

19. Juli Stadthalle Weinheim Und online unter: www.weinheimer-ausbildungstag.de Praktikum? Ausbildung? Studium? Ganz easy. Weinheimer Ausbildungs- & Studientag Unsere Kooperationspartner Medienpartner

18 Raus ! euch mit Unterwegs mit der Initiative „Draußenspiel“. Warum Kinder nach Corona nicht nur Lücken im Lernstoff haben – sondern auch das Spielen wieder lernen müssen. Schulzeit ist Spielzeit – zumindest in den vergangenen Wochen und Monaten in ausgewählten Schulen der Region. Walter Knapp und Kerstin Dreier haben das Projekt „Draußenspiel“ gegründet und bringen das freie Spielen zurück zu den Kindern. „Das haben viele nämlich komplett verlernt“, so Kerstin Dreier. Bereits vor Corona habe sich diese Tendenz gezeigt, unterstützt durch die Verlagerung der Nachmittage weg vom Draußen-Spielen – hin zu Tablet und Handy. Die Pandemie mit ihren Schulschließungen habe diese Tendenzen noch verstärkt. „Jetzt im Frühling sind die Spielplätze zwar voll“, beobachten die Initiatoren, „aber es sind meistens die Eltern, die sich verabreden und ihre Kinder dann beaufsichtigen. Bei Konflikten und Streit werde sofort von den Eltern eingegriffen. Freies Spielen? In Phantasiewelten ungestört abtauchen? Das sei kaum noch möglich. „Kinder haben das Spielen verlernt“, beobachtet Kerstin Dreier. „Dabei ist Spielen für Kinder überlebenswichtig. Es ist praktisch ihre Aufgabe, ihre Arbeit.“ Eigentlich müssen sich Lehrerschaft und Schulleitungen strikt an die Lehrpläne halten – die Grundschüler sollen schließlich mit Ende der vierten Klasse fit für die weiterführenden Schulen sein. Ein regelmäßiger „Waldtag“, ein Ausflug, schon ein gemeinsames Singen am Morgen … all das wurde ungern gesehen und fand wenig Platz. Das ist jetzt anders. „Wir kommen mit den Anfragen der Schulen kaum hinterher", erklärt Kerstin Dreier, die eigentlich auch Lehrerin ist und ihre Laufbahn zugunsten des „Draußenspiels“ beendet hat. „Lehrer und auch Eltern sehen großen Nachholbedarf und nicht nur in Mathe, Englisch und Deutsch. Sondern im ganz normalen freien Spielen an der frischen Luft. Ohne „richtiges“ Spielzeug, ohne vorgegebenen Ablauf, ohne Wettbewerb.“ Viele Kinder haben das Spielen verlernt Pädagogische Grundlage von „Draußenspiel“ ist das „Loose Parts Play“-Konzept, entwickelt, um Kindern soziale Kompetenzen zu vermitteln. Gespielt wird mit alltäglichen Dingen, wie Pappröhren, alten Töpfen oder Holzstücken, und vor allem: selbständig. Die einzige Regel, die im Vorhinein festgelegt wird, ist, dass die Kinder beim Spielen auf sich selbst, die Mitschüler und das Material achtgeben sollen.

Ob Ritter, Piraten oder Meerjungfrauen: Hier findet jeder seine Lieblingsspielwelt! PLAYMOBIL-FunPark • Brandstätterstr. 2-10• 90513 Zirndorf www.playmobil-funpark.de Exklusive Vorteile für alle kleinen FunPark-Fans. NEU! Das neue vhs-Magazin „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen”, meinte einst Aristoteles. Und die vhs setzt mit ihrem neuen Magazin die Segel anders. Zum ersten Mal bringt es ausgewählte Berichte über die Arbeit der vhs und entführt Sie hinter die Kulissen der vhs. Sie finden das vhs-Magazin Anfang Juni bei Banken und Sparkassen, im vhs-Gebäude und an vielen anderen Stellen. Und natürlich unter www.vhs-bb.de. Lassen Sie sich überraschen! Volkshochschule Badische Bergstraße Neue Regeln werden nur dann definiert, wenn Handlungsbedarf besteht. Erwachsene sollen sich also im Hintergrund halten und nur in Situationen eingreifen, in denen die „Selbstregulierung nicht mehr funktioniert“, erklärt Walter Knapp. Ziel des Projekts ist es, den Kindern durch das freie und selbstbestimmte Spielen Möglichkeiten zu bieten, soziale Kompetenzen im „Miteinander“ zu entwickeln. In diesem Bereich sieht Knapp besonders durch Corona viel „Entwicklungs- und Verbesserungspotenzial“. Defizite fallen im sozialen Miteinander besonders bei Erst- und Zweitklässlern auf, die "wegen Corona noch nie einen richtigen Klassenverband erlebt haben und bisher nur die eigene Familie als soziales Spielfeld hatten", so Dreier. Heute sind Kerstin Dreier undWalter Knapp in der Dietrich-Bonhoeffer-Schule inWeinheim. DieMädchen und Jungen der zweiten Klasse haben sich Tücher, Töpfe und Reifen geschnappt. Gespielt werden klassische Rollenspiele, es werden Burgen gebaut, auf Türme aus Autoreifen geklettert, zwei Kinder servieren sich Tee in Phantasie-Tassen. Klassenlehrer Sebastian Schneid ist begeistert von der Selbstständigkeit und der Genügsamkeit der Kinder, die sich mit einfachsten Materialien ihre eigene Spielwelt aufbauen und das Vorhandene nach ihren Bedürfnissen zweckentfremden. Schneid sieht im Vergleich zu den alltäglichen Pausen einen „großen Schritt“ und erkennt während der zweistündigen Spieleinheiten der Kinder ein verbessertes Sozialverhalten und dass sich neue Spielgruppen bilden. Verblüfft ist er davon, „wie nah an der Lebenswirklichkeit gespielt wird“, da sich einige der Kinder im Spiel als Hoteliers und Gastronomen, andere als Ingenieure und Architekten versuchen. „Draußenspiel“ sei mehr als nur ein Projekt, es ist eine „Herzensangelegenheit“, sagt Knapp, der von Lehrern und Schulen in Dienstbesprechungen „bombastisches Feedback“ erhält. Langfristiges Ziel sei es, permanente Angebote für „Loose Parts Play“ an Schulen zu etablieren, damit Kinder auch jahrgangsübergreifend miteinander spielen können. heh/bw // Fotos: Draußenspiel Mehr Infos: draussenspiel.de

20 Familienfreizeit Kinderbuchillustratorin und Kinderbuchautorin Constanze von Kitzing ist in Heidelberg aufgewachsen, lebt seit zwei Jahren in Mannheim und hat in Weimar, Minneapolis und Hamburg Illustration studiert. Nach ihrer Ausbildung hat sie ein Jahr beim Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" gearbeitet und mehrere Jahre an der FH Münster und der WAM Akademie in Dortmund als Dozentin unterrichtet. Ihre preisgekrönten Bilderbücher stehen für Vielfalt und Toleranz und hinterfragen Klischees und Stereotypen. Wir haben uns mit der Künstlerin und zweifachen Mutter unterhalten. Liebe Frau von Kitzing, beim Betrachten Ihrer Kinderbücher fällt uns gleich ein Motto auf: Vielfalt. Dicht gefolgt von „anders“ und „normal“. „Schade, dass Vielfalt im Kinderbuch ein Thema ist und nicht normal“, schreiben Sie an einer Stelle. Woher kommt diese Affinität zur Vielfalt und zum Anderssein? Das hängt wohl mit meiner eigenen Geschichte zusammen. Einmal bin ich in einer Bahá’í-Familie* aufgewachsen, und eines der wichtigen Themen dieser Religion ist die Einheit der Menschheit, also Einheit in der Vielfalt und Wertschätzung jedes Einzelnen. Und da meine eigenen Kinder halb persisch, halb deutsch sind, setze ich mich mit den Themen Vielfalt und Rassismus noch mal auf eine viel direktere Art auseinander. Und die SchulVorurteilsfreie Vielfalt Interview mit der Mannheimer Kinderbuchillustratorin Constanze von Kitzing. klassen meiner Kinder sind um einiges diverser, als das in meiner Grundschule der Fall war, ich versuche also eigentlich nur die Realität abzubilden. Seit wann wussten Sie, dass Sie Kinderbücher illustrieren werden? Ich habe schon immer am liebsten gemalt, Hörbücher gehört und gelesen. Ich habe funf jungere Geschwister, abends habe ich lange vorgelesen bekommen (und selbst vorgelesen). Ich wusste schon als kleines Kind, dass ich Kinderbucher machen möchte. Als ich gelernt habe, dass man das tatsächlich studieren und als Beruf ausüben kann, war für mich klar, dass ich das machen möchte. Also ein sehr gradliniger Weg … Von außen gesehen ja. Für mich innerlich war es sehr aufreibend, bis ich angekommen war. Nach dem Abitur fing ich an, Illustration zu studieren. Mein Diplom-Projekt wurde beim französischsprachigen Schweizer Verlag La Joie de Lire verlegt und bis heute arbeiten wir zusammen. Inzwischen illustriere ich für viele Verlage im In- und Ausland, und ich schreibe tatsächlich auch Kinderbücher. Das ist in Deutschland noch etwas ungewohnt, im europäischen Ausland aber ganz normal – dass Text und Bild aus einer Hand kommen. Täuscht der Eindruck, oder waren Ihre Illustrationen am Anfang etwas abstrakter? Ich werde tatsächlich realistischer, ich bin näher am Leben dran – und mir gefällt auch inzwischen eine tiefere Farbigkeit. Nach Ihrer Ausbildung sind Sie für die Titelredaktion beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel" eingestiegen. Nach der Präsentation einiger Ideen für das neue Titelbild fragte Sie Ihr Ressortleiter einmal: „Constanze, du weißt schon, dass wir ein Nachrichtenmagazin und kein Kinderbuchverlag sind, oder?“ War das der Punkt, endgültig in Richtung Kinderbuch zu gehen?

21 Familienfreizeit Der perfekte Ort für eine natürliche Geburt Geburtshilfe im St. Josefskrankenhaus Heidelberg Licht, Klang und Raum Erleben Sie unseren neuen Kreißsaal! Das moderne Projektionskonzept aus Skandinavien reduziert Stress und fördert eine entspannende Atmosphäre bei der Geburt. St. Josefskrankenhaus Heidelberg GmbH Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe Chefarzt Dr. med. Holger Kaufmann Landhausstraße 25 | 69115 Heidelberg T (06221) 526 - 236 www.st.josefskrankenhaus.de Besuchen Sie unsere Informationsabende und Kreißsaalführungen vor Ort! +Sicherheit und hervorragende Betreuung durch Ärzte und Hebammen rund um die Uhr +24-Stunden-Anästhesie- und OP-Bereitschaft +Vorwehen- und Familienzimmer +Persönliche und entspannende Atmosphäre mit liebevoller Betreuung +Die Bedürfnisse der Frau stehen im Mittelpunkt Ich habe schnell gemerkt, dass Politik nicht meine Welt ist. Außerdem wurden alle von uns entworfenen Titelbilder für die illustrative Ausführung außer Haus gegeben. Das was ich eigentlich machen wollte, nämlich selbst malen und gestalten ging hier nicht. Ihre ersten Erfolge hatten Sie im europäischen Ausland, warum war der deutsche Markt so schwierig? Als ich anfing, war den deutschen Verlagen mein Stil zu künstlerisch und gewagt, die Franzosen, Spanier und Süd-Koreaner sind da in jedem Fall offener. Aber der deutsche Markt öffnet und traut sich immer mehr. Die Kinder in Ihren Büchern sehen alle sehr unterschiedlich aus. In dem Wendebuch „Ich bin anders als du“ wird deutlich, dass Unterschiede für Kinder etwas anderes bedeuten als für Erwachsene. Nämlich, ob der andere lieber Pizza oder Pasta mag. Nicht ob er oder sie helle oder dunkle Haut hat. Kleine Kinder beobachten, aber urteilen (noch) nicht. Für sie ist vielleicht erst mal der coole Pulli wichtiger als Unterscheidungsmerkmal als der Hautton. Durch Beobachten und Rückmeldungen der Erzieher:innen, der Eltern und der Gesellschaft lernen sie bestimmte Dinge zu bewerten. In meinen Büchern versuche ich diesen kindlichen und wertoffenen Blick auf die Welt zu erhalten. Auch ist es mir wichtig, dass sich möglichst viele Kindern in meinen Büchern wiederfinden und die Held:innen auch mal braune Haut haben, ein Hörgerät tragen oder in einer Patschwork- oder Regenbogenfamilie aufwachsen. Bilderbucher haben eine Vorbildfunktion, je öfter wir etwas sehen – nämlich ganz unterschiedliche Menschen – umso normaler wird es fur uns und hilft dabei, die eigenen Vorurteile abzubauen. bw // Foto: Frederic Lezmi *Die Bahá’í-Religion ist die jüngste Weltreligion. Das Bahá’itum zählt weltweit rund acht Millionen Anhänger, in Deutschland sind es circa 6000. Religionsstifter Bahá’u’lláh wurde 1817 in Teheran, im damaligen Persien, geboren. Mehr zu Constanze von Kitzing: constanzevonkitzing.de und carlsen.de Alle Infos:

22 Familienfreizeit Die großen Flüsse der Welt Welcher Fluss ist der längste der Welt? Der Nil oder der Amazonas? Durch welche Länder fließt die Donau? Wie hat sich der Colorado seinen Weg durch die Felsen des Grand Canyons gebahnt? Und was macht den Nil zur Lebensader Ägyptens? Ob politische oder kulturelle Grenze, Handelsweg oder religiöses Symbol – Flüsse hatten schon immer eine besondere Bedeutung für uns Menschen. Dieses Wimmelsachbuch stellt 18 legendäre Flüsse aus allen fünf Kontinenten vor und macht uns mit dem vielfältigen Leben und den berühmten Sehenswürdigkeiten bekannt, die es im und am Fluss zu entdecken gibt. Mit großer Ausklappseite: der Nil zur Zeit der Pharaonen und heute. Volker Mehnert und Martin Haake. Gerstenberg 2020. Für Kinder ab 8 Jahren. 25.– Euro Als Humboldt lernte, Hawaiianisch zu sprechen: Sprachbegegnungen im Zeitalter der Entdeckungen „Als Humboldt lernte, Hawaiianisch zu sprechen“ erzählt über 40 spannende und berührende Geschichten von dem kuriosen Aufeinandertreffen völlig verschiedener Sprach- und Kulturkreise im Zeitalter der Entdeckungen. Beim Versuch, den Anderen und seine Lebenswelt zu verstehen, werden Wörter ausgetauscht, die uns zum Teil noch bis heute begleiten. Die außergewöhnlichen Protagonisten führen den Leser in überraschende Erkenntnisse über fremde Sprachen und Kulturen ein. Rita Mielke und Hanna Zeckau. DUDEN Verlag, 2021. 28.– Euro Eine ausführliche Besprechung & Buchverlosung gibt’s ab dem 10. Juni 2022 auf stadtlandkind.info Auf der Insel „Meine Oma lebt auf einer Insel, weit draußen im Meer." So beginnt das zauberhaft bebilderte und zart getextete Buch der Künstlerin und Autorin Malin Widén. Wenn man bei Oma zu Besuch ist, gibt es viel zu entdecken – ob die Möwen am Himmel, die Fische unter Wasser oder die Bäume in Omas Garten, langweilig wird es nie. Aber: Es ist gar nicht so einfach, mutig zu sein, wenn man gleichzeitig ängstlich ist. Denn, die Nächte sind voller rätselhafter Geräusche. Da hilft nur eins: Ein gemeinsamer Entdeckungsspaziergang mit Oma. Und da zeigt sich – sie ist halb so wild, die Inselnacht. In ihrem Bilderbuchdebüt hält Malin Widén die Stimmung der schwedischen Insel, auf der sie zahlreiche Sommer verbracht hat, in Aquarelltönen fest. Malin Widén. Verlag Kunstanstifter, 2021. 22.– Euro & BuchCD-Tipps Wir sind auch online: Bleibt mit StadtLandKind. auf dem Laufenden. Besucht uns auf Instagram und Facebook. stadtlandkind_ familienmagazin/ Stadt Land Kind Familienmagazin

23 Familienfreizeit Kinder-Uni: Was ist denn schon normal? EINE REISE DURCH DIE VIELFALT DER KULTUREN 11.6.2022 | 14 Uhr Titelseite: Bild von Jarmoluk auf pixabay, privat Mit Prof. Dr. Christoph Vatter (Uni Jena) Tickets unter www.reservix.de „Ferien zum Selbermachen Mein Mitmach-Tagebuch“ Die Autorin Silke Schmidt weiß, wovon sie schreibt. Selber Mutter von Töchtern, die auch in den laaaaangen, langweiligen Sommerferien zuhause beschäftigt werden wollen. Im ersten Band ihrer „Selbermachen-Serie“ geht es folgerichtig um das Mitmach-Tagebuch für die großen Ferien. Mit einer kreativen Idee für jeden Tag: Partygirlanden basteln, Briefumschläge selber machen, alte Klamotten aufpeppen und vieles mehr. Ein Buch wie Facebook, Instagram und Erdbeereis – nur alles auf Papier natürlich. Silke Schmidt. dtv, 2022. 8.95 Euro Das Geheimnis des Schwarzen Felsen Ist der „Schwarze Felsen“ wirklich ein Ungeheuer, das alle Boote zerstört, die in seine Nähe kommen? Luzie Zander, Tochter einer Fischerin, ist fasziniert von der Legende um den Schwarzen Felsen; und als sie eines Tages ins Wasser fällt, taucht sie in eine magische Welt ein und entdeckt, dass der Felsen ein Lebewesen ist, das man nicht nur schützen, sondern zum Freund haben kann. Ein aufregendes Bilderbuch, das in aller Dramatik und mit schillernden Bildern eine Geschichte erzählt wie Kinder (ab vier Jahren) sie lieben. Das phantasiestarke Bilderbuch des englischen Illustrators Joe Todd-Stanton wurde mit dem Waterstones Childrens Book Prize for Best Illustrated Book ausgezeichnet. Joe Todd-Stanton. BELTZ, 2022. 13.– Euro „Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE, Prinzessin Popelkopf“ Schlangweilig? Nicht mit dem NEINhorn und Marc-Uwe Kling! Das NEINhorn und die KönigsDOCHter, die hatten einen Streit ... aber beide wissen nicht mehr, worum es geht. Als sich der NAhUND zum Erzieher aufspielt, wird es dem NEINhorn zu blöd und es zischt ab. Nach einer langen Wanderung landet es im dichten, dunklen Dschungel, wo die SchLANGEWEILE von einem Assst runterhängt und allesss sssuper schlangweilig findet! Egal, was das NEINhorn vorschlägt, sie hat keine Schlussst darauf. Ob sich das NEINhorn von der SchLANGEWEILE einwickeln lässt, davon erzählt das neue Hörbuch von Marc-Uwe Kling. Für Kinder ab vier Jahren und auch für Eltern geeignet. Gesprochen von Marc-Uwe Kling. 7.95 Euro. CD-Tipp

24 Familienfreizeit Zum Dahinschmelzen Best of Beeren Buch-Verlosung Die Expertin für Süßes, Véronique Witzigmann, sorgt für frischen Wind in den Rührschüsseln! Das große Backbuch vereint nicht nur ihre Klassiker und traditionelle Rezepte, sondern auch aktuelle Trends, Hintergrundwissen über die Verwendung wichtiger Zutaten und Teig-Theorie. Was tun, damit der Teigboden nicht durchweicht, und wie kommt man zu der richtigen Konsistenz einer Creme? Vom Tortenboden bis zum Tortenguss: 70 Rezepte für jeden Anlass. Inklusive umfangreichem Backwissen, Notfalltipps und Einsteiger-ABC. Süsses – Das große Backbuch von Véronique Witzigmann, Fotos: Volker Debus, Callwey Verlag (2022) Wir verlosen eine druckfrische Ausgabe von „Süsses“. Ab dem 15.Juni2022 auf stadtlandkind.info/gewinnspiel. Reinschauen, mitmachen, gewinnen! Viel Glück! Für kleine Überraschungsgäste. Gelingen immer, schmecken super (auch ohne Zucker) und kühlen heiße Sommernachmittage. Bei vielen Eisformen sind bereits Plastikdeckel inkl. Stielen dabei. Wir haben diesmal Holzstiele verwendet, einfach, weil wir einen großen Vorrat hatten. Für Kindergeburtstage oder Einladungen lassen sich die Stiele zudem beschriften – mit Namen und netten Botschaften – und mit Deko verzieren. Großen Spaß macht es kleinen Geburtstagsgästen, das fertig gefrorene Eis in Streusel, Nüsse oder Schokolade zu tauchen. Die Zutaten: 150 g Erdbeeren, 50 g kleine Blaubeeren, 50 ml frisch gepresster Zitronensaft, 50 ml Wasser und wer möchte, kann 30 g unraffinierten Zucker ergänzen. Da das Obst nicht gekocht wird, behält es all seine Vitamine. Hier lohnt sich also hochwertiges Obst aus Bio-Anbau zu verwenden. So geht’s: Die Zutaten pürieren und die Formen zur Hälfe füllen. Einige Blaubeeren in die Masse platzieren, Platz für die Holzstiele lassen und mit Erdbeermasse auffüllen. Wir haben auf dringenden Wunsch übrigens noch einige Mini-Marshmallows zugefügt. (Sehr lecker!) Das Einfrieren: Am besten gelingt Eis, wenn man es über Nacht einfrieren lässt; wenn es schnell gehen muss: das Eis in den hinteren Teil des Gefriergeräts stellen. Zwischen die Lagen von Eis legen wir immer eine Lage Butterbrotpapier, damit die Formen nicht aneinanderkleben. Strawberry-Cheesecake am Stiel Mhhh, so lecker. Das schmeckt definitiv auch Eltern. Unsere Version kommt mit Frischkäse daher, das Rezept gelingt aber auch mit Joghurt oder Milch und nur mit der Hälfte des angegebenen Zuckers. Die Konsistenz ist dann deutlich leichter. Die Zutaten: 100 g Erdbeeren, 150 g Frischkäse, 10 – 12 TL Rohrzucker, Wasser So geht’s: Die kleingeschnittenen Erdbeeren, Frischkäse, Zucker mit 40 ml Wasser pürieren. Je nach Geschmack lässt sich diese Eis-Sorte marmoriert oder gestreift herstellen. Dafür einen Teil des Frischkäses und die Hälfte des Zuckers und die Hälfte des Wassers beiseitestellen und erst die Erdbeer-Frischkäse-Masse in die Eisförmchen füllen. Anschließend die restlichen Zutaten mixen und den weißen Anteil hinzufügen. Über Nacht ins Gefrierfach stellen.

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